Darf die Telekom VDSL drosseln?

Eins vorneweg: Die Deutsche Telekom darf DSL mit 50 Megabit pro Sekunde nicht mehr ausbremsen
Deutschland hinkt anderen Nationen hinterher, was das Tempo der DSL-Leitungen angeht. Das liegt nicht zuletzt an der Telekom, die bisher blockiert hat, dass kleinere Anbieter schnellere DSL-Angebote zur Verfügung stellen. Nun ist die Telekom dazu verpflichtet, sich den Konkurrenten, die den DSL-Ausbau vorantreiben möchten, nicht mehr in den Weg zu stellen. Im Gegenteil: Die Telekom soll konkurrierenden Anbietern sogar dabei helfen, die Leitungen bis ins Haus der Kunden auf schnelleres DSL umzurüsten.

imagesBislang war es üblich, dass die Teilnehmeranschlussleitung, die auch als Letzte Meile bekannt ist, einzig in den Händen des ehemaligen Monopolisten lag. Schon seit Jahrzehnten hat sich hierbei nichts verändert, sodass die Internet-Geschwindigkeiten bis heute in einigen Haushalten extrem langsam sind. Doch nun soll sich das endlich ändern. Es ist zu erwarten, dass die neue Entscheidung der Bundesnetzagentur dazu viel beitragen wird. Denn jetzt gibt es eine Bundesvorgabe, die besagt, dass DSL mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde für alle Haushalte in Deutschland bereit stehen soll. Diese Vorgabe muss spätestens bis zum Jahr 2018 durchgesetzt werden.

Zu verdanken ist dies dem norddeutschen Netzbetreiber EWEtel, der seine Leitungen durch einen Ausbau beschleunigen wollte und vorhatte, sich in das Hoheitsgebiet der Telekom einzumischen. Als sich der Ex-Monopolist dagegen wehrte, wandte sich EWEtel an die Bundesnetzagentur. Jetzt bekam der Konkurrent der Telekom recht.

Die Vorgaben, welche die Telekom nun erfüllen muss, sind klar definiert. In drei Aspekten muss die Telekom konkurrierenden DSL-Anbietern bei dem Ausbau gegebenenfalls auf ihre Kosten zu helfen. Der erste Punkt besteht darin, dass ein zusätzlicher Kabelverzweiger eingerichtet werden muss, wenn der alte bei den angeschlossenen Haushalten nur Bandbreiten realisieren kann, die geringer als 30 Megabit pro Sekunde im Download und 5 Megabit pro Sekunde im Upload sind. Darüber hinaus muss die Telekom auf dem Hauptkabel zwischen den folgenden Kabelverzweigern und der Vermittlungsstelle einen Schaltverteiler einrichten, wenn das notwendig ist, um eine schnellere DSL-Bandbreite bereitzustellen.  Mehr zu den Tarifen und Angeboten im DSL-Bereich findet ihr bei www.dslanbieteronline.com.

Wenn der Wunsch dafür besteht, ist es nun ebenso die Pflicht der Telekom, Anschlüsse in Haushalten auf einen näheren Kabelverzweiger umzulegen. Der Verband VATM erklärte, dass Haushalte aus historischen Gründen häufig an einem Kabelverzweiger angeschlossen sind, der weiter entfernt ist als ein Kabelverzweiger, der erst später im Ort gebaut wurde und daher näher liegt. Werden Anschlüsse auf einen näheren Kabelverzweiger umgelegt, könnten deutlich bessere Bandbreiten erzielt werden. Teure Baumaßnahmen müssen hierfür nicht durchgeführt werden. Aufgrund des Beschlusses der Bundesnetzagentur hoffen die Konkurrenten der Telekom, dass der Breitbandausbau in Deutschland nun flächendeckend vorangetrieben wird.

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